Eltersberg Signet

Eine Maschine geht ihren Weg

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Die Historie der Eltersberg Produktion geht zurück bis in die späte Mitte des 20. Jahrhunderts.

1966 wurde die erste vollautomatische Betonsteinmaschine Schlosser VAB 3 mit der Brettgröße 1400mm/ 600mm installiert. Die Kranmontage war damals ein regionales Medienereignis mit vielen Gästen, da zum Einheben extra einer der damals wenigen Schwerlast- Autokräne aus Hannover angefahren werden musste. Der Einbauort ist die Anlage 1, dort, wo heute der Tumble- Master, der Nachbehandlungsroboter steht – vom Siebturm aus betrachtet südwestlich auf der gegenüberliegenden Straßenseite der neuen Anlage.

1990 bis 2017 verrichtete die Schlosser SV 30 mit einer Brettgröße von 1400/1000 ihre Arbeit. Die Anlage war am Eltersberg der erste vollautomatische Brettfertiger mit Vorsatzgerät. Damit war es möglich, zweilagige Steine mit einer Kernbetonlage und einer dünnen, feinen hochverschleißfesten Vorsatzbetonlage in einem Arbeitsgang herzustellen. Die Anlage dürfte ca. 10 Mio m² Pflaster, 5000 km Bordsteine und Rinnenbauteile hergestellt haben – bei einer Verarbeitung von weit mehr als 1 Mio. m³ Beton. Sie hat dabei ca. 250 Betonsteinformen verschlissen. Ihr letzter Maschinentakt war dann am 08.12.2017.

Am 04.01.2018 wurde die Einsetzung der Nachfolgemaschine Zenith 860/4 initiiert.

Gründe für den Wechsel:

Schlosser stellt seit vielen Jahren keine Maschinen mehr her. Damit war die Ersatzteilbeschaffung sehr aufwendig.

Die übliche Lebensdauer einer solchen Linie war erreicht.

Die Arbeitsplätze sollten ergonomischer und sicherer werden.

Rüstzeiten und Reparaturaufwand vermindert und die Produktqualität besser steuerbar erreicht werden.

Verminderung der Sortierquote, geringerer Energieverrauch und bessere Datenerfassung.

Die Steigerung der Ausstoßmenge oder Einzeltaktzeitverbesserung stand nicht im direkten Fokus.

Gründe für Zenith 860/4 gegenüber anderen neuen Maschinentypen: Die Maschine konnte mit geringen Anpassungen auf das alte Fundament gesetzt werden und hatte die geringsten Anpassungsarbeiten für den bestehenden automatischen Kreislauf zur Folge. Die Visualisierung, Steuerung und Rüttlung schien “ last state of the art” der Branche. Ein Anbieter, der eine dreiviertel Autostunde von den Basaltwerken entfernt ist, ist ein weiterer klarer Vorteil.

Neuerungen durch den Umbau:

Brettgröße 1400/1000, erweiterbar später auf 1400/1050.

Schallschutzkapselung, Absaugung mit 23000 m³ /h Luftvolumen.

Verriegelung und Formeinzug gehen jetzt automatisch.

Die Füllwagen laufen in eigenen Schienen.

Stufenlos verstellbare Servo- elektrisch betriebene Unterflurrüttler der neuesten Generation für besser steuerbare Verdichtung.

Präzisere Kinematik.

Gesteuerte Hydraulik mit zwei Antrieben, Speicherpuffer und 180 bar Betriebsdruck.

Colormixeinrichtung für gleichmäßigeren Vorsatz und bessere Farbqualität.

Schonenderer Frischprodukttransport.

Geringerer Energieverbrauch, leichtere Wartung und Reinigung.

Schnellerer Produktwechsel möglich, weniger Verschleißkosten.

Bedienfreundlichkeit durch Touchscreen und bildgestützter intelligenter Benutzerführung der Steuerung.

Leichtere Fehlerbehebung  mit rechnergestützten Wegprozessen, online- Diagnose und Fernwartungsmöglichkeiten.

Laser- und Kameraüberwachung von Kernprozessen.

Erster vollautomatischer Maschinentakt mit Beton 14.02.2018.

Die Geschichte der Eltersberg Maschinen ist visuell aufbereitet in diesem Film:

https://www.youtube.com/watch?v=ovQer1q-95I&feature=youtu.be

Weitere historische Etappen der Pflasterproduktion gibt es jetzt in 4 Episoden:
Episode 1: https://youtu.be/YK9_gp0yeog

Episode 2: https://youtu.be/veYf-HO7nbo

Episode 3: https://youtu.be/wQz-HznaBLs

Episode 4: https://youtu.be/cLNwD0TjCWs